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Well, that's it's
Eines vorweg: Beim Gewindeschneiden immer ausreichend Öl als Schmiermittel verwenden!!!!
Nun zum Schneiden und dem Brechen des Grates:
Man schneidet beim Gewindeschneiden ja Metall aus dem Werkstück. Dies ist dann ein Span der sich in der Wicklung des Gewindeschneiders ablegt.
Man dreht den Schneider bis der Widerstand deutlich merkbar ist aber noch ohne größeren Kraftaufwand zu drehen ist. Sobald der Widerstand merkbar ist, dreht man den Gewindeschneider etwa 1-2 Umdrehungen zurück und da der Span quasi im Werkzeug verharrt, bricht der Metallspan und ein Teil davon fällt zum Arbeitenden hin heraus. Nun kann man wieder reindrehen, bis der Widerstand größer wird... usw.
Bricht man den Span nicht regelmäßig, dann presst man den Span zusammen und verdichtet das Metal und presst es zudem an den Rand des Werkstückes, sprich der Druck in den Schneiderwindungen drückt die Späne fest in das entstehende/bestehende Gewinde. Man wendet dann immer mehr Kraft auf und wenn man dann das Werkzeug wieder rausdrehen will, geht das nicht, da der Span fest in den Wicklungen des Gewindes klebt.
Dann bleibt nur noch reißen, ruckeln usw. Irgendwann gibts meist nen Ruck und raus ist der Schneider samt Gewinde.
Beim Innenlagergewinde besteht nun das Problem, das dadurch das das Gewinde wech ist, man nur noch ein größeres Gewinde schneiden kann, wofür es aber keine passenden Innenlager gibt. Die Idee wäre dann noch auf italienische Gewinde aus dem Rennradbereich zu gehen, welche größer sind, diese Lager haben aber keine genügenden Achslängen.
Somit ist der Rahmen schlicht nur noch für die Tonne.
Einzige Möglichkeit bei zerstörten Innenlagergewinde sind sogenannte "Reparatur Innenlager". Ehemals wurden die von Mavic hergestellt, heuer nur noch von einem Hersteller (NoName). Diese Innenlager benötigen Kein Gewinde.
Man muß die Rahmenkante auf der Kettenblatt dann mit einem Kegel versehen (Bikeshops haben so ein Werkzeug dafür) und das Reparaturlager wird dann eingeschoben und die Außenschalen drehen sich dann aufs Lager selber und klemmen sich durch Druck im Rahmen fest.
So haben wir damals zunächst das LTS an den Start gebracht...
Aaaaaber... klingt alles nice, ist es aber net. Problem ist das die Reparaturlager eine mindere Qualität haben und im "Hollandradbereich" sicherlich ausreichend, sind aber im Mountainbikesektor hoffnungslos überfordert sind. Ich hatte nach 4-8 Wochen jedes Lager gar bekommen... ohne Drops oder so... rein mit kleinerer bis mittlerer Fahrleistung im Gelände. Damals bin ich noch eher CC gefahren mit leichtem Endurohauch.
Leider wars der letzte LTS Rahmen in neu und passender Größe den ich damals auftreiben konnte.
Rest in peace LTS
Greetz
Aahz
P.S.: Noch Fragen? Dann mal raus damit, oder PN me.
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Ein paar Möglichkeiten zur Rettung gibt's noch:
- Innenlager von reset; ist eigentlich für gewindelose KLEIN Rahmen gedacht
- Helicoil, falls man ein größeres Gewinde ins Tretlager schneiden kann
- wenn nur die ersten Windungen zerstört sind: Race Face Signatur FR Innenlager mit extra langen Schalen
- Flüssigmetall???
Andere Frage: Bei meinem Rahmen ließen sich die Lagerschalen per Hand reinschrauben. Man brauchte also erst zum Schluß beim Festziehen den Innenlagerschlüssel. Ist das normal?
- vielleicht geht's auch mit Flüssigmetall???
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Ich hab zu Gewinde schneiden bei den häufig gestellten Fragen etwas dazugeschrieben. Wenn etwas unklar ist -> PM oder Mail