Freeride, Downhill und Enduro - Mountainbiken inmitten der Natur
Wer sein Rad liebt, der schiebt – ein altes Sprichwort, welches man häufig von der Großmutter hört, wenn das Fahrrad mal wieder einen Platten hat oder sonst irgendwas kaputt ist. Doch es gibt Radsportler die schieben lieber ihr Rad den Berg hoch. Ihr Augenmerk liegt eher darin, so schnell wie möglich wieder nach unten zu kommen. Downhiller und Freerider nennen sie sich. In den Augen vieler Förster sind sie das Übel der Welt, machen Wurzeln kaputt und sind für das Waldsterben verantwortlich. Doch das diese Radsportler eher das Gegenteil beabsichtigen, kommt vielen nicht in den Sinn. Mountainbiker lieben es, mit ihrem Rad durch nahezu unberührte Natur zu fahren und sich den natürlichen Herausforderungen dieser Welt zu stellen. „Plastik, Gummi und Metall hat nichts im Wald zu suchen!“, so die Meinung vieler Biker. Man legt wert auf Naturprodukte wie Holz und Erde. Daraus lassen sich noch die besten Drops und Kicker, wie die kleinen Hindernisse im Fachjargon genannt werden, bauen. Hier, rund um den Deister, gibt es immer mehr Radsportler die in den Wald drängen. Viele von ihnen finden ein gerade auf der Straße Lang fahren langweilig. Unter den Freeridern findet sich fast jedes Alter wieder, ob ein 14 Jahre alter Junge, der sein erstes Mountainbike bekommen hat oder ein rüstiger Rentner, dem das normale Radfahren zu eintönig ist. Sie alle kann man am Wochenende im Wald antreffen. Manchmal in der Gruppe, manchmal alleine. Seit Mitte November sind zwei von den Mountainbikern gerne befahrene Trails, wie die Wege der Biker genannt werden, in einem Testlauf legal zu befahren. Wenn es gut läuft, könnten nach und nach weitere Strecken hinzukommen.
Die Geburtsstätte des extremen Mountainbikens liegt in Kanada. Am dortigen Northshore nahm alles vor vielen Jahren seinen Anfang. Wade Simmons, auch bekannt als der Vater des Freeride machte den Sport bekannt. Durch viele weitere Profi-Biker kam der Trendsport dann Mitte der Neunziger zu uns Nach Europa. Vielerorts gibt es heute sogenannte Bike-Parks. Diese, für Fußgänger und Wanderer abgesperrten Areale, mit Lift oder Shuttleservice werden für viele Biker gerne zum Trainieren genutzt. Mancher verbringt gar seine gesamte Freizeit in einem Bikepark. Europas größter Bikepark ist Leogang in Österreich. Der beliebteste und größte Bikepark in Deutschland befindet sich in Winterberg im Sauerland. Doch auch in Norddeutschland gibt es Bikeparks, wie zum Beispiel im Harz oder den Bikepark Solling.
Doch was benötigt man alles fürs Freeride und Downhill. Protektoren, wie Knie-, Ellenbogenschützer und ein Halbschalenhelm sind für beide Sportarten Pflicht. Auch Handschuhe sind zu empfehlen. Wer es ganz sicher haben will, der besitzt auch einen sogenannten Fullfacehelm. Dieser sieht ähnlich aus wie ein Motorradhelm, nur das man bei diesem Helm kein Visier hat. Das Gesichtsfeld ist offen um ein besseres Sichtfeld zu erhalten. Auch Rücken- und Nackenschutz ist beim Downhill empfehlenswert. Was bei keinem Ausflug fehlen sollte ist ein Rucksack und viel Wasser. Dabei empfiehlt es sich einen Rucksack mit integriertem Wasserballon zu kaufen. Ein Mountainbike kostet, je nach sportlicher Ausrichtung ab 1000 Euro aufwärts. Am Mountainbike und am Equipment sollte nicht gespart werden. Dies vermeidet später böse Verletzungen.
(Das das Mountainbiken immer beliebter wird haben mittlerweile auch viele Radsportgeschäfte und Zweiradhändler bemerkt. Viele dieser Geschäfte, wie zum Beispiel Bike-Infection in Hohenbostel gehen mit der Zeit und bieten gerade Mountainbikern und BMX-Fahrern was das Herz begehrt. In dem Geschäft, welches unter der Leitung von Diana Gaus steht, findet man von Protektoren, über die passenden Klamotten bis hin zu Ersatzteilen für das Rad alles. Seit November letzten Jahres hat das Geschäft sogar einen Zweiradmechaniker angestellt, der die Räder nach einem Sturz wieder in Schuss bringen kann. Auch einen Onlineshop betreibt der Laden.)
Vor einiger Zeit haben sich genau aus dem Grund die Deisterfreun.de gegründet. Ein Verein, der nach langer Zeit der Uneinigkeit zwischen Forst und Radfahrern das Radfahren im Deister nach und nach legalisieren will.
Soo, dass ist jetzt die Rohfassung!^^
