Welch wuderbares Thema
Um ersteinmal beim eigentlichen Thema - der Vertrauensfrage - zu bleiben, hier nochmal meine Auffassung der Situation.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen gestatten in der jetztigen Situation durchaus die Auflösung des Bundestages.
Das oftmals zitierte Urteil des Bundesverfassungsgerichtes schreibt zwar vor, dass unter gewissen Bedingungen eine Auflösung des Bundestages unzulässig ist, doch diese Bedingungen sind in der jetztigen Situation imho einfach nicht gegeben (zumindest nach allgemeiner Rechtsauslegung).
Über den Sinn und Unsinn von Neuwahlen braucht man derzeit eigentlich nicht viele Worte zu verlieren.
Rot-Grün ist am Ende. Sicherlich hatten Schröder und Co nach 16Jahren Kohl auch die eine oder andere Leiche im Keller zu bergen, doch dass alle Schuld der Vorgängerregierung angelastet wird halte ich für etwas weit herbeigeholt.
Wer 1998 in den Wahlkampf zieht und die Forderung der CDU nach einer Rentenreform als utopisch zurückweißt, nur um sie selber einige Jahre später in die Tat umzusetzen verweist eigentlich darauf, dass der Wahlkampf vor allem von populistischen Positionen und nicht von inhaltlichen Konzepten geprägt ist.
Besonders deutlich wird dies meiner Meinung nach, wenn man die Grünen nach den Folgen ihrer Regierungsarbeit fragt:
Homoehe, regenerative Energien, Doppelte Staatsbürgerschaft und der Atomausstieg werden als die großen Erfolge der Rot-Grünen Politik gefeiert.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut - die Grünen vergessen meiner Meinung durch die Beschränkung des Regierens auf solche Aspekte einfach, dass Deutschland dringendere Problem hat, als diese Dinge.
Was nutzt einem Windenergie die keiner bezahlen kann und die dort produziert wird, wo es keine Abnehmer für sie gibt??
Bei allem muss man aber auch sagen, dass Schröder meiner Meinung nach seinen Job vverhältnismäßig gut gemacht hat.
Ihm persönlich ist die Misere am wenigsten anzulasten, vielmehr hat er mit der Agenda 2010 probiert die Gegebenheit so zu verändern, dass sich die Bedingungen für alle in der Zukunft wieder verbessern.
Die Wiedervereinigung.
Dieses Thema bedarf einer gewissen Sensibilität. Sicherlich kann man nur Georg recht geben, dass ein Umtauschkurs von 1:1 bzw. dann 1:2 ein absoluter Wahnsinn war, dennoch darf man an dieser Stelle nicht nur wirtschaftlich denken.
Manche Historiker argumentieren, dass es die Wiedervereinigung so oder so gegeben hätte, ich erinnere an dieser Stelle an manche Plakate, die sagten:
"Kommt die DM nich zu uns, so kommen wir zu ihr."
Mit der Öffnung der Grenzen stieg die Anzahl der Übersiedler rapide an, wenn man sich nicht zu einer solchen Lösung bereit erklärt hätte, stünde man nun unter Umständen vor der Situation, dass alles was noch laufen und arbeiten könnte in den Westen abgewandert wäre, da der Osten mit der Öffnung für die internationalen Märkte völlig zusammengebrochen wäre. Ob dies so viel besser gewsen wäre - ich bezweifle es.
Der steuerliche Aspekt
Aufgrund meines Berufes kenne ich mich mit diesen Dingen ein wenig aus und ich muss sagen, dass das ganze nicht so einfach ist, wie man gerne mutmaßt.
Es stimmt zwar durchaus, dass ihr in AUT sehr gut mti 20% MWst leben könnt, nur müsst ihr berücksichtigen, dass von eurem Bruttogehalt doche einiges mehr zum Ende des Monats auf eurem Konto landet, als bei einem deutschen Arbeitnehmer.
Die Lohnnebenkosten sind in Deutschland einfach zu hoch, was dazu führt, dass es in Deutschland verdammt teuer ist Leute einzustellen. Da der Arbeitnehmer ja auch nicht zum Nulltarif arbeiten möchte.
Die Reichensteuer
Sicherlich eine interessante Idee - nur leider nichts als wahlkampfgetöse.
Wer über ein jährliches EInkommen von 500.000€ oder mehr verfügt ist in der Regel ohne Probleme in der Lage dieses ins Ausland zu verlagern.
Die Folge ist ganz einfach, dass niemand mehr in Deutschland seine Steuern zahlt und damit die Steuereinnahmen ehr zurückgehen, als ansteigen werden - Hauptsache die "linken" sind beruhigt.
An mancher Stelle wurde gesagt, dass die Parteien - allesamt - nur für die "Großen" und nicht für die "kleinen" da sind.
Tut mir leid, aber diese oft getroffene Aussage ist meiner Meinung nach vor allem auf Unkenntnis der Begebenheiten zurückzuführen!
Es ist einfach eine Tatsache, dass die politischen Zusammenhänge und Wechselwirkungen nicht an sofort erkennbar sind.
Lasst uns dazu einfach mal ein Beispiel erläutern:
Der Kündigungsschutz stellt sicherlich eines dieser Theman dar.
Auf den ersten Blick hilft er nur den Unternehmen, da diese nach Lust und Laune feuern können und sich in Zukunft einen Scheiß um ihre Angestellten kümmern müssen, doch man kann das ganze auch von einer anderen Seite betrachten.
Wem hilft dieses Kündigungsschutz?
Sicherlich ist ein Abbau des Kündigungsschutz für die Unternehmen ein Vorteil - keine Frage - doch auch die Arbeitslosen profitieren stark davon! Warum? Nun, mit wirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen Schutzmethoden ist es in der Regel so, dass sie die Leute schützen, die sich "innen" (sprich in Arbeit) befinden, wohingegen alle die "draussen" (arbeitslos) sind, benachteiligt werden.
Neueinstellungen werden von solchen Regelungen schlichtweg erschwert.
Was die Subventionen betrifft, so ist ein Abbau sicherlich das wichtigste Ziel, aber auch dieser kann (leider!) nicht über Nacht erfolgen.
Jeder Kohle-Kumpel wird mit Steuergeldern in der Höhe von 100.000€ pro Jahr subventioniert - die Zahl sagt alles.
Dass man sogar noch junge Leute für diesen Beruf ausbildet ist meiner Meinung nach der blanke Wahnsinn und einfach fahrlässig.
Ob die CDU in der Lage ist diese Dinge besser zu mahcen weiß ich nicht, auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass dort offener mit den Problemen umgegangen wird, doch was davon übrig ist, wenn man in der Regierungsverantwortung steht ist eine andere Frage.
Eine allerletzte Anmerkung zu den vielfachen Politikerschelten - sicherlich ist es nachvollziehbar, dass man sich darüber aufregt, dass dort nicht alles so löuft, wie es sollte, aber vielleicht sollte sich auch jeder an die eigene Nase fassen!
Wenn man der Meinung ist, dass dort alles scheiße ist, dann kann man ja durchaus probieren das ganze selber besser zu machen. Angeblich bekommt man dort ja für die eigene Faulheit besonders viel Geld
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