2006-07-30, 14:34
Tyrolens schrieb:Meint ihr, im Business läuft´s anders? Unmengen von Schmerzmitteln werden geschluckt, damit man trotz Grippe buggeln kann. Frauen lassen sich das halbe Gesicht lahmlegen, damit sie am Heiratsmarkt bessere Chancen haben, Kreative lassen es schneien, damit sie die Muse küßt.Stimmt. Bei uns in der Firma gibt's kaum wen der seinen Job ganz "bio" macht. Koffeintabletten sind noch das Harmloseste was da genommen wird (und schneien tut's nicht nur bei den Kreativen).
Und natürlich kommt man dann schon manchmal ins Grübeln, wenn man selber schon am Zahnfleisch daherkommt, während die Kollegen (wenn auch mit leichten Zuckungen und geröteten Augen) immer noch Vollgas geben.
Mein Vorteil ist halt: ich hab was gelernt, und kann jederzeit meinen Arbeitgeber wechseln (was ich auch mache).
Aber ein Radsportler, der sein Leben lang nichts anderes gemacht hat als Radzufahren, der kann nicht einfach sagen: "Aus, Stopp, ich mach da nicht mit". In ein anderes Team zu wechseln ändert nichts an seinem Problem, und für einen anderen Job fehlt ihm die Ausbildung. Klar, dass da manch einer in Versuchung kommt. Und sich dann vielleicht auch im Nachhinein keiner Schuld bewußt ist "weil es ja die anderen auch machen".
Die Gefahr in einer Freigabe des Dopings sehe ich nicht darin, dass der Sport dann verlogen ist, und die Athleten früher sterben. Sei's drum. Kein Mensch interessiert sich für eine 10-Etappen-1000km-Tour de France mit glücklichen Teilnehmer.

Aber wo heute vielleicht Doping notwendig ist um zu Siegen, werden die Medien sicher bald dafür sorgen, dass nur noch gedopte Sportler teilnehmen können.
In Frankreich stehen noch viele Berge - also wieso nicht ein paar Bergwertungen mehr bei der Tour. Sind ja eh alle gedopt. :evil: