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Grundsatzdiskussion über wissenschaftliche Studien
#13
Zitat:Du kannst natürlich mit dem Totschlagargument: Hast Du alles im Original gelesen jede Aussage ins lächerliche ziehen.
Damit könnte man auch jede Verschwörrungstheorie nähren: Warst Du selbst schon auf dem Mond und hast die Fußspuren gesehen, sicher sagen zu könne, die Ami´s waren auf dem Mond?
Mankra, ich schätze deine Meinung zu technischen Themen sehr aber genau das was du jetzt hervorkramst war mein Anliegen: Du schlägst alles mit den "wahrscheinlich, eventuell" tot, ich habe später geschrieben dazu müßtest du das alles gelesen haben - mit "alles" meine ich nicht alles Weltwissen sondern die Sachen die du als vermutlich gefälscht hinstellst. Damit ziehst du die Aussage von MarookPhoto ins Lächerliche genau so wie ich, wenn ich behaupte um das zu beurteilen müßtest du das alles gelesen haben.
Natürlich kannst du und ich nicht alles lesen, nicht alles wissen und auch nicht alles verstehen, daher müssen wir den Erklärungen und Interpretationen glauben.
Natürlich hätte MarookPhoto seine Behauptungen auch referenzieren müssen. Wenn das deine Intention war, dann war das in Ordnung, und ich schließe mich dem an, denn ich glaube darauf warten wir immer noch. Big Grin

Wie auch immer, man kann alles anzweifeln: Von der Mondlandung bis zur Erfindung des Rades oder das wir real leben also uns überhaupt alles nur einbilden, uswusf. aber das ist kein gangbarer Weg. Das führt max zur paranoiden Schizophrenie. Big Grin Daher muß man Dinge die allgemein anerkannt sind, einfach einmal glauben bis uns Leute denen wir mehr glauben Wink sgaen, dass das Gegenteil bewiesen ist. Das kann schnell gehen oder unendlich lange dauern, oder es passiert nie, weil die Hypthese einfach stimmt.

Natürlich können Studien manipuliert werden. "Glaube keiner Statistik die du selber nicht gefälscht hast." ist das dafür gängige Wort, und es bedarf nicht einmal der Fälschung. Es gibt es immer wieder Studien deren Ergebnis merkwürdig sind - nicht nur in der Pharma gibt es starke Lobbys - aber hier muß man auch die Relationen sehen. Selbst in der Pharma sind das zwar von merkwürdig über skandalös bis tragische Vorkomnisse, aber es sind in der Masse trotzdem Einzelfälle. Alleine, dass viele davon bekannt werden ist Grund genug das System an sich nicht anzuzweifeln - trotzdem kann alles immer verbessert werden und natürlich ist nicht alles Eitel, Wonne, Sonnenschein.

Bei uns ist es Mode, dass Wissenschaft & Forschung total öde, überflüssig und Geldverschwendung ist. Daher wird vieles im privaten Bereich gemacht und dort - im Gegensatz zur öffentlichen Forschung - geht es nur um eines und das ist Geld. Egal welcher Bereich. Klarerweise wird eine Firma die eine Studie finanziert versuchen das Ergebnis zu Ihren Gunsten zu beeinflussen. Würd' ich auch versuchen. Um mal einen Lieblingsspruch von mir anzubringen: Werbung ist keine Independent Doku. Das gilt natürlich auch für Studien die von irgendjemanden der ein Interesse in diesem Bereich hat finanziert werden. Trotzdem muß man das in Relation sehen: Nur weil es Firma x finanziert, die ein Produkt y auf den Markt bringen will, heißt es nicht dass die Studie z daher geschoben ist.
Aber klar: Ich bin sofort bei dir, wenn du forderst, dass für unabhängige Studien mehr Kohle locker gemacht gehört. Denn darum geht es im Endeffekt. Wer Leistung will, muß sie bezahlen. Wenn die öffentliche Hand das nicht bezahlen will oder kann, dann muß es jemand anderer machen.

Um mal zur Pharma zurückzukehren weil die ja gerne als böses Beispiel hergenommen wird: Gerade in der Pharma gibt es die strengsten gesetzlichen Vorschriften. Die Fahrzeugindustrie zB hat lächerliche Vorschriften im Vergleich zu Eisenbahn und Flugzeugindustrie. Und diese haben wieder lächerliche Vorschriften im Vergleich zur Pharma. Die Qualitätssicherung und Vorschriften in diesem Bereich sind sonst nirgends zu finden. Schonmal GMP gearbeitet? Da schei$t du dich an, wenn du Fahrzeugindustrie gewohnt bist. Ernsthaft. Das gilt auch für Studien. Die Leute glauben, und ich sehe das auch immer wieder hier im Forum, da können die Firmen reinschreiben und reinpfuschen was die wollen. Bull$hit. Wer das tatsächlich machen würde der riskiert Kopf und Kragen. Da geht es nicht um Bagatellkohle sondern die FDA reißt dir den Hintern auf wenn du da Blödsinn baust.
Da können maximal Statistiken etwas geschönt werden, usw das wars auch schon aber "Auswahl der Testpersonen", das würden sich einige wohl gerne wünschen. Das geht so weit, dass es vereinzelt gesetzliche Vorschriften gibt die mit der wissenschaftlichen Entwicklung nicht Schritt halten und dadurch kontraproduktiv wirken können.

Es ist Marktwirtschaft: Ein neues Medikament wird sicherlich nur dann auf den Markt gebracht wenn es Kohle einbringt. Dh. Viagra hat Priorität 1 und Malaria hat Priorität "Solange wir nicht gezwungen werden, kann das warten" - und Malaria hätte noch vergleichsweise einen großen Markt. Das ist bei aller ethischen Bedenklichkeit eine rein marktwirtschaftliche Entscheidung. Gerade wir in Österreich/Europa haben ja eklige Beispiele, Stichwort Immuno. Und wenn die Amerikaner uns Europäer nicht gezwungen hätten eine ordentliche Gesetzgebung zu schaffen hätten wir in Europa in der Pharma immer noch "Immuno und Grünenthal" Zustände um mal auf die Vergangenheit zu referenzieren.
Natürlich machen nicht nur Phramagegner Panikmache sondern ebenfalls die Pharma: Muß man sich nur die FSME Plakate von Baxter ansehen mit dem riesigen Zeck der über den kleinen, armen Kinder schwebt, bereit zum Angriff. Und das ist noch ein harmloses Beispiel. By the way: Die meisten Ärzte die nicht direkt mit Pharma zu tun haben, haben wenig, vielleicht zu wenig Ahnung davon. Die kompetenten Leute in dem Bereich sind Biologen und Chemiker. Das sind nämlich die, die den Ärzten erklären, warum und wieso welcher Wirkstoff gegen was hilft. :p Apropos: Ob es wirklich so toll ist, dass Pharmareferenten einzelne Ärzte besuchen oder zu Kongressen einladen und so quasi als Fortbildung die neuesten Methoden und/oder Mittelchen vorstellen ist sicherlich fragwürdig. Aber wer hat einen besseren Vorschlag?
Trotzdem: Die Pharma baut die Medikamente die uns allen über das eine oder ander Übel hinweghelfen sei es solchen $hit wie Viagra oder tatsächlich lebensnotwendige Mittelchen. Sie verdienen gutes Geld damit und das ist verdammt nochmal auch ihr gutes Recht. Wie alle Märkte muß natürlich auch ideser Markt reguliert werden und das wird er. Es gibt schwarze Schafe und Flecken, inkompetente und korrupte, und Raum für Verbesserungen, aber im Grund funktioniert es.

Es geht einfach nur darum das Gehirn nicht nur herumzutragen sondern auch einzusetzen. Das heißt, ich kann nicht hergehen und grundsätzlich alles anzweifeln, aber es ist natürlich nicht alles Eitel-Wonne-Sonnenschein. Denn diese beiden Extreme sind - wie so oft - kein gangbarer Weg um rationale Entscheidungen zu fällen. Eine Entscheidung zu treffen heißt aber nicht, mich selber in allen möglichen Gebieten zum Experten zu machen - das ist in unserer komplexen Welt nicht möglich - aber zumindest ein Maß an Informationen herbeizuschaffen die mir das ermöglichen. Wissenschaftliche Studien sind die Grundlage für diese Informationen.
:: georg ::
[SIZE="1"]Science flies you to the moon. Religion flies you into buildings.[/SIZE]
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Grundsatzdiskussion über wissenschaftliche Studien - von georg - 2013-11-10, 22:54

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