Eure Meinung zu den neuen Laufradgrößen

[hhacks]

Es gibt ein paar Dinge die mich in der Diskussion wundern - auf alle Fälle ist sie ziemlich unterhaltsam.

Da trag ich doch gleich was bei

Vor ein paar Jahren (ca. 2010) kam 29" im XC-Sport auf und es hat mich absolut nicht interessiert. Aber es gab ein paar Überzeugte die von Vorteilen beim Fahren berichteten und ein paar davon machten sich an ambitionierte Projekte, dass in Bereiche des MTB-Sports zu übertragen die abfahrtslastiger waren - mir fällt Intense ein - allerdings ohne großen Erfolg. 1-2 Jahre vergingen, ich habe vermehrt auch 29er Fullys im Umfeld - Wald und Straße - wahrgenommen, ein Specialized-Händler fällt mir ein der mir erzählte das er mehr 29er als 26er verkaufte.
Mich hats noch immer nicht interessiert und auch in meinem Umfeld niemand, aber über die Medienkanäle verstummten die Stimmen nicht und noch dazu kam eine 3. Laufradgröße in die Diskussion. Auch damit wurden Rennen gewonnen, im XC, mit 29er mittlerweile sowieso.
Dann kam Enduro.
Zuerst warens nur die Rennen in Italien und Frankreich, dann auch Deutschland. Das Rennformat und die Begeisterung dafür, auch bei mir, lies so manchen über Fahrradtechnologie nachdenken und was man besser machen konnte. Neues wurde eingentlich nicht erfunden, aber das was die Briten Trailbike-Geo nannten und schon länger fuhren war plötzlich State of the Art. Die Leute fuhren was es halt gab - 26er, 29er, 36er, 32er, 1fach prä-XX1, 140, 160, 180. Wohl auch abhängig vom Rennen. 2012 wurde es dann Ernst mit der EWS. Die ersten beiden Weltmeister fuhren noch 26er, aber spätestens 2013 hatte die Disziplin einen Standard gefunden: 27,5, 160mm, 65°

Warum rezitiere ich mein Halbwissen da (nix gegoogelt, sry für Verwechslungen, im groben dürfts stimmen)?
Curtis Keene z.B. erzählte mir sein Europamechaniker 2012 (mit dem ich hin und wieder fahre) hatte bei jedem Rennen bis 2014 das 26er und 29er dabei und is immer das 29er gefahren weils, seiner Meinung nach schneller war. Sein bestes Ergebnis hatte er allerdings diese Saison auf dem 27,5er. Hat ihn Specialized dazu gezwungen - oder war das Bike das bessere für den Wettkampf?

Im Wettkampf waren sowohl Clementz als auch Graves mit 26ern der damaligen Konkurrenz überlegen. Im direkten Vergleich hat man aber wohl wiederholt und unabhängig von einander zumindest theoretische Vorteile beim 27,5er ausgemacht. Was macht man wenns einen nix kostet und man um jeden Preis gewinnen will? Das Bessere ist der Feind des Guten. Der Racers wills - der Sponsor bauts.

Hätte die neue Größe ohne die Disziplin soviel Erfolg? Nein.
Hätte Specialized aufgehört 26er zu bauen wenn Curtis Keene auf einem 29er gewonnen hätte? Ja.

Der Markt sind wir, und wir wollen besser, schneller, leichter selbst ohne Garantie denn wir könnens uns leisten. Wie schnell sich der Standard ändert hängt nicht von der Industrie ab sondern vom Endverbraucher.

Ich werde mein (leichteres und angeblich auch schnelleres) 26er jedenfalls weiterfahren, auch auf Rennen, gewinnen werde ich soundso nicht, verlieren werd ich aber auch nichts dabei.

So, dann habe ich auch mal was zu diesem Thread mit fraglichem Wert beigetragen. Gehts mehr fahren!