2002-11-01, 02:06
Hmmm...
Elastomere:
An sich kein Problem 80mm Federweg mit Elastomeren zu kontrollieren. War bei der Manitou EFC so, und den ersten Judys (Die hatten aber auch alle eine Ölpatrone..)
Ab 80mm wird es kritisch, weil dann die Dämpfung drunter leidet.
Vorteile von Elastomeren:
Das Ansprechverhalten von Elastomergabeln ist besser als alle derzeit am Markt befindlichen Gabeln, weil du nur gegen Schmutz abdichten mußt, Abstreifer genügen also.
Sind also genial für leichte und billige XC Gabeln.
Nachteile von Elastomeren:
1) Elastomere weren bei großen Hüben extrem beansprucht. Da gibt es 2 Möglichkeiten: 4-fache Länge des Federweges... (wie war das mit dem Gewicht???) oder öfters tauschen.
2) Die Gabel wird nur durch eine Fettpackung geschmiert, benötigt also regelmäßige Wartung -> komplett zerlegen und fetten 2x im Jahr.
Luftfederung/Dämpfung
Dichtigkeitsproblem, und damit schlechtes Ansprechverhalten, sehr kompliziertes Wartung. Schlechte (theoretisch eigentlich unmögliche) Kontrolle der Dämpfung bei langen Federwegen. Ich fahr selber eine Versuchsgabel mit Luftfederung und Dämpfung mit 110mm am XC-Hardtail *ggg* und das ist nicht mehr wirklich als funktionierend zu bezeichnen..
Oversizing der Standrohre
Die Idee den Standrohrdurchmesser zu erhöhen ist zwar an sich nicht schlecht, aber ich wäre für eine viel einfachere Lösung:
Aufhören mit den Fehlkonstruktionen bei der Standrohrklemmung/Brücke
Ich hab das Gefühl, seit es FEM-Analysen gibt, vergessen viele Konstrukteure die einfachsten Grundregeln des Maschinenbaus.
Das Brechen der Standrohre im Brückenbereich ist so ein Fall.
Es genügt meiner Ansicht nach, die Standrohre und die Brücken elastisch auszuführen, ohne eine Unstetigkeitsstelle, sprich: sprunghafte Querschnittsänderung.
Die meiner Ansicht nach perfekte Dirtgabel schaut also so aus:
Gabelschaft: Dünnwandiges Stahlrohr, endverstärkt im Brückenbereich aus Vergütungsstahl.
Brücke: Aus geschmiedeten Alu. Das Steuerrohr wird eingepreßt. Die Einspannstellen der Standrohre sind mit Hülsen ausgeführt (gabs schon mal bei Manitou) um die Spannungen im Standrohr zu reduzieren. Die Standrohre sind mit Schrauben klemmbar, allerdings sind die Klemmschlitze mit Inserts versehen, damit diverse dumme Leute (die es ja eh nicht gibt..) die Schrauben nicht zu stark anknallen und damit die Brücken zerstören (der Grund wieso es eingepreßte Strandrohre überhaupt gibt).
Standrohre: Die Standrohre sind mit einem Durchmesser von 32mm und einer Wandstärke im Klemmbereich von 3mm aus Alu gefertigt. Das Innengewinde im Klemmbereich der Brücke darf nicht länger sein als die halbe Höhe der Brücke. Im Bereich des unteren Lager 1mm Rest-Wandstärke.
Lager: Die Gabel ist mit einem festen oberen und einem beweglichen unteren Lager ausgestattet. Dh. beim Einfedern vergrößert sich der Lagerabstand. Das macht eine Innenbearbeitung der Tauchrohre notwendig, was den Preis der Gabel ca. verdoppelt...
))))) (Naja, nicht ganz sooo kraß.)
Tauchrohre: Alu. Geklebte Ausfallenden. (Austauschbar für Bastler mit Drehbank und Backrohr..)
Prinzip: Die Gabel ist mit Stahlfeder und offenen Ölbad ausgestattet. Im linken Holm befindet sich eine ausreichend dimensionierte Stahlfeder. (Länge mind. das doppelte des Federweges.) 50ml ATF zur Schmierung.
Im rechten Holm befindet sich ein Dämpfer mit einer offenen Ölpatrone. Ca. 150ml Öl (SAE 5 oder ATF) reichen da aus. daiurch ist ausreichend Schmierung und Wärmeabfuhr gewährleistet.
Achse: 20x110mm Steckache Option, 9x100mm Schnellspanner reicht aus.
Bei Steckachse wäre eine Verbindung der Gabel (Bremsbrücke) nicht notwendig. Da ist noch eine Gewichtsersparnis mit Steckachse drinnen.
Aufteilung der Feder/Dämpferkräte problemlos über Steckachse oder die Bremsbrücke bei Normalachse.
Gewicht der Gabel bei 100mm Federweg: 2kg
Wartung: 1x (besser 2x) im Jahr Öl wechseln. Aufschrauben, Öl rausrinnen lassen, neues Öl einfüllen, zuschrauben, weiterfahren und fertig.
Einstellung:
Federung: 3 verschiedene Federstärken. Kombinierung von 2 Federn verschiedener Härte hintereinander. Progression der Federung über 2 verschiedene Federhärten bzw. Ölstandänderung im bedämpften Holm.
Öldämpfer: Zugstufe und Druckstufe (high speed) von außen regelbar. Druckstufe low-speed durch verschiedene Ventilplättchen (Ausbau der offenen Ölpatrone notwendig). Ölviskosität.
Kosten: ca. 1000 Euro VK bei einer Serienfertigung von 1000 Stück/Jahr.
Warum ich das so genau weiß: -> Eine ähnliche Gabel (leider mit ein paar Fehlern) gabs schon mal. Race Factory Dualslalomgabel 2001.
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http://www.sut.co.at/bike/
georg
..they only puttin´ in a nickel and they want a dollar song..
Edited by georg on 2002-11-01 00:12.
Elastomere:
An sich kein Problem 80mm Federweg mit Elastomeren zu kontrollieren. War bei der Manitou EFC so, und den ersten Judys (Die hatten aber auch alle eine Ölpatrone..)
Ab 80mm wird es kritisch, weil dann die Dämpfung drunter leidet.
Vorteile von Elastomeren:
Das Ansprechverhalten von Elastomergabeln ist besser als alle derzeit am Markt befindlichen Gabeln, weil du nur gegen Schmutz abdichten mußt, Abstreifer genügen also.
Sind also genial für leichte und billige XC Gabeln.
Nachteile von Elastomeren:
1) Elastomere weren bei großen Hüben extrem beansprucht. Da gibt es 2 Möglichkeiten: 4-fache Länge des Federweges... (wie war das mit dem Gewicht???) oder öfters tauschen.
2) Die Gabel wird nur durch eine Fettpackung geschmiert, benötigt also regelmäßige Wartung -> komplett zerlegen und fetten 2x im Jahr.
Luftfederung/Dämpfung
Dichtigkeitsproblem, und damit schlechtes Ansprechverhalten, sehr kompliziertes Wartung. Schlechte (theoretisch eigentlich unmögliche) Kontrolle der Dämpfung bei langen Federwegen. Ich fahr selber eine Versuchsgabel mit Luftfederung und Dämpfung mit 110mm am XC-Hardtail *ggg* und das ist nicht mehr wirklich als funktionierend zu bezeichnen..
Oversizing der Standrohre
Die Idee den Standrohrdurchmesser zu erhöhen ist zwar an sich nicht schlecht, aber ich wäre für eine viel einfachere Lösung:
Aufhören mit den Fehlkonstruktionen bei der Standrohrklemmung/Brücke
Ich hab das Gefühl, seit es FEM-Analysen gibt, vergessen viele Konstrukteure die einfachsten Grundregeln des Maschinenbaus.
Das Brechen der Standrohre im Brückenbereich ist so ein Fall.
Es genügt meiner Ansicht nach, die Standrohre und die Brücken elastisch auszuführen, ohne eine Unstetigkeitsstelle, sprich: sprunghafte Querschnittsänderung.
Die meiner Ansicht nach perfekte Dirtgabel schaut also so aus:
Gabelschaft: Dünnwandiges Stahlrohr, endverstärkt im Brückenbereich aus Vergütungsstahl.
Brücke: Aus geschmiedeten Alu. Das Steuerrohr wird eingepreßt. Die Einspannstellen der Standrohre sind mit Hülsen ausgeführt (gabs schon mal bei Manitou) um die Spannungen im Standrohr zu reduzieren. Die Standrohre sind mit Schrauben klemmbar, allerdings sind die Klemmschlitze mit Inserts versehen, damit diverse dumme Leute (die es ja eh nicht gibt..) die Schrauben nicht zu stark anknallen und damit die Brücken zerstören (der Grund wieso es eingepreßte Strandrohre überhaupt gibt).
Standrohre: Die Standrohre sind mit einem Durchmesser von 32mm und einer Wandstärke im Klemmbereich von 3mm aus Alu gefertigt. Das Innengewinde im Klemmbereich der Brücke darf nicht länger sein als die halbe Höhe der Brücke. Im Bereich des unteren Lager 1mm Rest-Wandstärke.
Lager: Die Gabel ist mit einem festen oberen und einem beweglichen unteren Lager ausgestattet. Dh. beim Einfedern vergrößert sich der Lagerabstand. Das macht eine Innenbearbeitung der Tauchrohre notwendig, was den Preis der Gabel ca. verdoppelt...

Tauchrohre: Alu. Geklebte Ausfallenden. (Austauschbar für Bastler mit Drehbank und Backrohr..)
Prinzip: Die Gabel ist mit Stahlfeder und offenen Ölbad ausgestattet. Im linken Holm befindet sich eine ausreichend dimensionierte Stahlfeder. (Länge mind. das doppelte des Federweges.) 50ml ATF zur Schmierung.
Im rechten Holm befindet sich ein Dämpfer mit einer offenen Ölpatrone. Ca. 150ml Öl (SAE 5 oder ATF) reichen da aus. daiurch ist ausreichend Schmierung und Wärmeabfuhr gewährleistet.
Achse: 20x110mm Steckache Option, 9x100mm Schnellspanner reicht aus.
Bei Steckachse wäre eine Verbindung der Gabel (Bremsbrücke) nicht notwendig. Da ist noch eine Gewichtsersparnis mit Steckachse drinnen.
Aufteilung der Feder/Dämpferkräte problemlos über Steckachse oder die Bremsbrücke bei Normalachse.
Gewicht der Gabel bei 100mm Federweg: 2kg
Wartung: 1x (besser 2x) im Jahr Öl wechseln. Aufschrauben, Öl rausrinnen lassen, neues Öl einfüllen, zuschrauben, weiterfahren und fertig.
Einstellung:
Federung: 3 verschiedene Federstärken. Kombinierung von 2 Federn verschiedener Härte hintereinander. Progression der Federung über 2 verschiedene Federhärten bzw. Ölstandänderung im bedämpften Holm.
Öldämpfer: Zugstufe und Druckstufe (high speed) von außen regelbar. Druckstufe low-speed durch verschiedene Ventilplättchen (Ausbau der offenen Ölpatrone notwendig). Ölviskosität.
Kosten: ca. 1000 Euro VK bei einer Serienfertigung von 1000 Stück/Jahr.
Warum ich das so genau weiß: -> Eine ähnliche Gabel (leider mit ein paar Fehlern) gabs schon mal. Race Factory Dualslalomgabel 2001.

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georg
..they only puttin´ in a nickel and they want a dollar song..
Edited by georg on 2002-11-01 00:12.