2001-11-28, 00:25
Hi!
Was die Standfestigkeit angeht, hat beides
(Tour- und DH-Belastung) seine Daseinsberechtigung.
Beispiel Tour-Belastung bzw. Dauerbremsung:
Kommt ja beim DH recht wenig vor. Bei dieser Belastungsart wird primär die Hitzeentwicklung
und -ableitung bzw. die Fadingeigenarten getestet.
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Fading übrigens ist (weil es da schonmal einen Thread gab), wenn die Bremsflüssigkeit aufgrund der
Wärmeentwicklung der Bremse zu kochen beginnt (bei DOT 5.1 etwa um die 300° C). Dies geschieht umso
früher (bis hinunter zu 150°C), je mehr Wasser die Bremsflüssigkeit absorbiert hat (altersbedingt).
Dadurch entstehen Luftbläschen. Beim Bremsen dann lassen sich diese Bläschen leicht komprimieren
und man kann den Bremshebel schlechtenfalls bis zum Lenker ziehen. Soviel zu dem Thema.
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Man testet also die Hitzeempfindlichkeit der Bremse bzw. den Moment, ab wann das Fading - wie eben
erklärt - beginnt. Auch testet man die Belastbarkeit der Dichtungen bzw. überhaupt aller einzelnen
Bauteile incl. Scheibe unter Hitzeeinwirkung. Viele dünne Scheiben (z. B. AMP) verformten sich zu
Beginn der Scheibenbremsen-Ära nämlich so enorm, dass eine neue fällig wurde. Und selbst heute soll
das noch vorkommen.
Beispiel Downhill-Belastung bzw. Extrembremsung:
Hier testet man in erster Linie die mechanische Belastung von Sattel, Schrauben, Halterungen, Belä-
gen und Scheiben-Designs. Nirgendwo anders wirken höhere Kräfte auf das Metall. Nirgendwo anders
merkt man schneller, dass z. B. Kanten zu Sollbruchstellen werden können.
In gewisser Weise überschneiden sich auch diese beiden Bereiche. Bei Dichtungen z. B. Ist die Brem-
se kalt, sitzt die Dichtung perfekt. Wird die Bremse heiß (Dauerbremsung) dehnt sich das Metall
schneller aus als die Dichtung und die Bremse steigt bei der nächsten Belastung (DH-Bremsung) aus.
Ob daher aber eine DH-Bremse für einen Touring-Fahrer besser ist, ist dahingestellt. DH-Bremsen
sind nämlich speziell für DH-Bremsungen ausgelegt (ist ja auch irgendwie logisch, ne? ;-), sprich
sie besitzen alle eine relativ schmale Bremsscheiben-Fläche. Das wird kompensiert durch möglichst
lange Sättel und viele Kolben (Hope DH-04 bzw. Grimeca System 17 mit 6 Kolben). Die Power ist somit
enorm und vor allem die mechanischen Kräfte werden optimal aufgenommen.
Bei längeren Bremsungen jedoch wird über lange Zeit extreme Hitze aufgebaut, die jedoch über das
wenige Material von Scheibe und Sattel nicht entweichen kann... Folge: Fading.
Touring-Scheibenbremsen brauchen daher dicke Scheiben mit großer Reibfläche (siehe Unterschied
Shimano XT und Deore).
Hoffe, ich habe ein wenig helfen können...
Ingo
Was die Standfestigkeit angeht, hat beides
(Tour- und DH-Belastung) seine Daseinsberechtigung.
Beispiel Tour-Belastung bzw. Dauerbremsung:
Kommt ja beim DH recht wenig vor. Bei dieser Belastungsart wird primär die Hitzeentwicklung
und -ableitung bzw. die Fadingeigenarten getestet.
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Fading übrigens ist (weil es da schonmal einen Thread gab), wenn die Bremsflüssigkeit aufgrund der
Wärmeentwicklung der Bremse zu kochen beginnt (bei DOT 5.1 etwa um die 300° C). Dies geschieht umso
früher (bis hinunter zu 150°C), je mehr Wasser die Bremsflüssigkeit absorbiert hat (altersbedingt).
Dadurch entstehen Luftbläschen. Beim Bremsen dann lassen sich diese Bläschen leicht komprimieren
und man kann den Bremshebel schlechtenfalls bis zum Lenker ziehen. Soviel zu dem Thema.
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Man testet also die Hitzeempfindlichkeit der Bremse bzw. den Moment, ab wann das Fading - wie eben
erklärt - beginnt. Auch testet man die Belastbarkeit der Dichtungen bzw. überhaupt aller einzelnen
Bauteile incl. Scheibe unter Hitzeeinwirkung. Viele dünne Scheiben (z. B. AMP) verformten sich zu
Beginn der Scheibenbremsen-Ära nämlich so enorm, dass eine neue fällig wurde. Und selbst heute soll
das noch vorkommen.
Beispiel Downhill-Belastung bzw. Extrembremsung:
Hier testet man in erster Linie die mechanische Belastung von Sattel, Schrauben, Halterungen, Belä-
gen und Scheiben-Designs. Nirgendwo anders wirken höhere Kräfte auf das Metall. Nirgendwo anders
merkt man schneller, dass z. B. Kanten zu Sollbruchstellen werden können.
In gewisser Weise überschneiden sich auch diese beiden Bereiche. Bei Dichtungen z. B. Ist die Brem-
se kalt, sitzt die Dichtung perfekt. Wird die Bremse heiß (Dauerbremsung) dehnt sich das Metall
schneller aus als die Dichtung und die Bremse steigt bei der nächsten Belastung (DH-Bremsung) aus.
Ob daher aber eine DH-Bremse für einen Touring-Fahrer besser ist, ist dahingestellt. DH-Bremsen
sind nämlich speziell für DH-Bremsungen ausgelegt (ist ja auch irgendwie logisch, ne? ;-), sprich
sie besitzen alle eine relativ schmale Bremsscheiben-Fläche. Das wird kompensiert durch möglichst
lange Sättel und viele Kolben (Hope DH-04 bzw. Grimeca System 17 mit 6 Kolben). Die Power ist somit
enorm und vor allem die mechanischen Kräfte werden optimal aufgenommen.
Bei längeren Bremsungen jedoch wird über lange Zeit extreme Hitze aufgebaut, die jedoch über das
wenige Material von Scheibe und Sattel nicht entweichen kann... Folge: Fading.
Touring-Scheibenbremsen brauchen daher dicke Scheiben mit großer Reibfläche (siehe Unterschied
Shimano XT und Deore).
Hoffe, ich habe ein wenig helfen können...
Ingo