So gestern Sa war es so weit, der erste Test im Bikepark (Semmering).
Das Bike hält auch im BP was es schon zuhause versprochen hat.
Eine wirkliche Spassrakete, im Vergleich zum Big Hit 07 sind hier Lichtjahre dazwischen. Nach meiner Einschätzung sehe ich das Fury ziemlich auf Augenhöhe zum Demo 11, das ich voriges Jahr für einen halben Tag gefahren bin. Einziger Unterschied ist der das man das Fury aktiv fahren muss, einfach draufhalten und drüber bügeln ist nicht sein Ding.
Das Fury fühlt sich im BP sehr leichtfüßig an. Die 20kg merkt man beim Handling überhaupt nicht, nur beim Rauspedalieren wird man wieder daran erinnert.
Es lässt sich sehr leicht in die Kurve drücken und bleibt dann auch dort. Der Schwerpunkt liegt genau da wo er sein soll und unterstreicht die Spurtreue nach dem Einlenken. Über Hindernisse, Wurzeln oder Steine verlangt es nach einer aktiven Fahrweise, also eine Minimum an mitgehen mit Front und Hinterbau ist gefordert. Jedoch nicht so stark das man nach 3 Abfahrten konditionell am Ende wäre. Im Gegenteil, vor allem die 888RV verrichtet eine super Arbeit und ist sehr Armschonend. Zu einer Boxxer fährt sich die Gabel komplett anders. Fahrfehler verzeiht das Fury und lässt sich super korrigieren sollte man die Linie nicht erwischt haben oder zu Spitz an eine Kehre kommen. In der Luft ist es das neutralste Bike das ich kenne. Man kann damit super "Abziehen" ohne große Anstrengung geht es in die Luft. Der Hinterbau kickt überhaupt nicht. Auch verzeiht das Fury Fehler beim Absprung und auch bei der Landung. Selbst wenn man nur über einen Sprung drüber bügelt bleibt es neutral und man kommt sicher wieder am Boden an.
Wo mein Big Hit sehr nervös auf Schotter lag, ist das Fury über jeden Zweifel erhaben. Selbst beim Anbremsen auf Schotter verliert es nicht die Spur und bleibt gut kontrollierbar.
![[Bild: DSC09535.JPG]](https://www.dh-rangers.com/gallery/data/503/medium/DSC09535.JPG)
Zur 888RV: Wie vorher schon erwähnt ist die Gabel am Anfang sehr weich, da nur der Rebound einzustellen ist (Stufenlos) wusste ich nicht was ich davon halten sollte. Aber die Gabel funktioniert wunderbar. Das Ansprechverhalten ist sensationell. Das oft genannte "Durchrauschen" des Federwegs beim Anbremsen kann ich so nicht bestätigen. Bremst man normal an verhält sich die Gabel wie jede andere, einzig wenn man übertrieben spät und hart in die Bremse geht taucht sie natürlich weg. Wo ich mit der Totem (Coil) Fleißig an der HSC geschraubt habe ist mir mit der RV nicht einmal der Gedanke gekommen einen Drehknopf zu brauchen. Über Wurzelteppiche wo die Totem schon die Arme forderte geht die RV drüber und schluckt auch die kleinsten und schnellsten Schläge zuverlässig weg. Also "Normalo" der grad am Anfang seiner Downhillkarriere steht ist diese Gabel sicher eine gute Entscheidung. Man muss nicht viel Einstellen und dazu Manualls wälzen, sondern kann direkt drauf los ballern und Spaß haben. Für die Fortgeschrittenen ist sie sicher Grenzwertig da sicher in manchen Bellangen das fein Setup einfach nicht machbar ist. Die Änderung der Ansprechverhaltens lässt sich halt nur noch über Federn und/oder das Öl beeinflussen.
Zum Roco: Ähnlich wie die Gabel kann man über den Roco gleiches berichten. Wobei mir vorkommt das für meine 90kg (im kleinen Schwarzen) die 350er Feder zu hart ist. Der Hinterbau fühlte sich daher etwas straffer an konnte der Front aber folgen. Trotz des strafferen Setups war der Hinterbau nicht überfordert oder unsensibel. Aber für mich hätte er aber noch etwas sensibler sein können.
Das Schaltwerk: X5 ist jetzt nicht wirklich das Hochwertigste das man findet aber es tut was es soll. Da das Schaltwerk unter Verschleißteil fällt sollte man es halt dann bei Gelegenheit tauschen. Es lässt sich im Vergleich zu SLX, XT, Saint nur durch basteln gut einstellen und schaltet vor allem auf die niedrigen Gänge rauf nur sehr langsam. Was störend sein könnte wenn das Gelände schnell wechselt oder man einfach viel und gerne Schaltet. Ich bin da eher faul und fahre mit meist nur 3 Gängen. In diesem Fall ist es dann ausreichend ein X5 zu haben.
Die Bremsen: Die Elixir 3 sind für den "normalen" Gebrauch ausreichend. Die Bremsleistung mit den 200er Scheiben ist ordentlich. Sie lassen sich von Anfang an gut dosieren. Das einzige was ich etwas vermisst habe war die Druckpunktverstellung. Die Hebelverstellung über ein Schnellverstellung hab ich eigentlich noch nie benötigt oder vermisst. Ist die Bremse erst Eingefahren greift sie ab dem Druckpunkt recht gut. Vergleich zu einer Saint ist es natürlich keiner. Aber wenn man nicht gegen die Uhr fährt oder auf extreme Bremspower steht ist die Elixir 3 durchaus eine brauchbare Bremse. Fading konnte ich am gestrigen Vormittag nicht feststellen.
Die Restliche Ausstattung ist Ok und stimmig, es sind zwar keine High End Komponenten verbaut aber das kann man für diesen Preis auch nicht erwarten.
Das Fazit: Das Fury ist ein agiles Bike das den Vergleich zu anderen sicher nicht zu scheuen braucht. Vor allem ist es vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen geeignet. Es verzeiht Fahrfehler und verhält sich sehr neutral. Die ausgewählten Komponenten sind sinnig gewählt und das Fahrwerk arbeitet sehr gut und zuverlässig. Bleibt für den Preis nur noch eine klare Kaufempfehlung auszusprechen.
Greez Tom