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Interessierter Neuling bittet um Hilfe
#1
Hallo Communtity,
ich bin "der Neue" und stell' mich gemeinsam mit meiner Bitte um Hilfe gleich mal vor.

Christoph, 28 Jahre alt, aus Ostösterreich begeisterter Fahrradfahrer (Gravelbike), nun mit deutlichem Interesse in Richtung "Offroad".

Das was ich als Offroad bezeichne fällt für die Profis hier wahrscheinlich unter Training für den Nachwuchs ...
zu Beginn würde mich mal leichte Flow-Trails interessieren, ein wenig im Wienerwald die Möglichkeiten ansehen, vllt mal vorsichtig die Anfänger-Strecken eines Bikeparks antesten (meine Schwägerin, bei der wer öfters im Jahr Urlaub machen wohnt 10km von Leogang entfernt)

BTW:
Mein Wissenstand im Bereich Fahrrad und Technik ist jener, dass ich mein Gravelbike selbst Pflegen, eine Schaltung korrekt einstellen und eigentlich bis Dato jede Reparatur selbst machen konnte ... das ist nicht viel, bitte lacht mich nicht aus.

Um ein Bike für diesen Zweck hab ich mich am Gebrauchtmarkt umgesehen, das das Budget durch eine erst in den Anfängen befindliche Selbstständigkeit nicht so rosig ist Smile

Folgendes - in meinen laienhaften Augen Schnäppchen - habe ich gefunden:

Ghost Northshore FR 600

Preis: 750€ VHB

Rahmen - 7005 T6 DB Active DRG (Olive matt)
Gabel - Rock Shox Domain 302 Coil
Hinterbaufederung - FOX VAN R
Bremshebel - Avid CODE 5 Disc 203 mm
Schaltung - SRAM X.9
Schalthebel - SRAM X.9 Trigger
Felgen - Alex SUPRA 4X
Reifen - Schwalbe Big Betty 2.4
Naben - Shimano 475 Disc
Speichen - DT Swiss 1,8
Sattel - GHOST VL 2051
Sattelstütze - Titec 31.6 mm
Lenker - Syncros Riser 690 mm
Vorbau - Syncros 1.5 OS
Steuersatz - FSA the big fat pig 1.5
Pedale - GHOST BMX
Innenlager - Truvativ Hussefelt
Kurbelsatz - Truvativ Hussefelt
Gesamtgewicht: 17.60 kg


Meine Frage:
Ich hab zwar ein Testbericht gefunden, da klang das Ding als Einstiegs-Allrounder ganz ok, aber ich bin dennoch unschlüssig und will - auch wenn's nicht viel ist - kein Geld zu Fenster raus werfen.

Deshalb...
Kann man so etwas (technischer Zustand vorausgesetzt, den trau ich mir aber zu halbwegs beurteilen zu können) bedenkenlos kaufen?
Ist 2011er Technik soo veraltet, dass es selbst als Einstieg keinen Sinn macht?
Ist das Modell selbst brauchbar?
Worauf soll ich achten beim Besichtigen?

Bedenkt bitte dass ich sicher nicht mit euren Profi-Ansprüchen messe, ich möchte in diese Welt einfach reinschnuppern und 1-3 Saisonen damit fahren, Trails probieren, dezente Downhill-Erfahrungen sammeln und vorallem Spaß haben (Danach bin ich womöglich ohnehin so infiziert, dass ich was besseres will)

Ich hoffe mit dieser Standard-Anfänger-Frage nerve ich nicht im unerträglichen Maße - Danke schon mal für jedes Statement.

LG Chris
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#2
Hallo Chris, es ist hier alles ein bisschen eingeschlafen - ich hatte zuletzt keine Zeit mehr mich um die Webseite zu kümmern.

Das Bike kann ich dir gar nicht empfehlen. Diese Freeride-Bikes kommen eher von der Generation von 2010. Heutzutage ist das, was unter dem Downhill-Bike ist meist das Enduro-Bike (ca. 160 cm Federweg. 150 - 170). Grad auf Flow-Trails ist ein Enduro-Bike genau das richtige - oft passt sogar das All-Mountain (Federweg knapp darunter). Mit einem Enduro bist du auf den meisten Park-Trails gut aufgehoben. Wenn du nicht grad Leogang oder Schladming Downhill-Strecke ballern willst. Jede andere Strecke macht mit dem Enduro mindestens genau soviel Spaß, wie mit dem Downhill-Bike - die Flow-Trails sogar deutlich mehr. Auf Flow-Trails hilft das straffere Enduro im Vergleich zu einem Downhill- oder Freeride-Bike.

Ab 2012 bis 2014 gibt's eigentlich fast nur mehr 27,5" Bikes - oder 29". D.h. eigentlich sollte es schon möglich sein, dass du ein günstiges bekommst.

Zum Vergleich: Ich hab letztes Jahr mein Specialized High-End-Enduro von 2013 (allerdings noch 26") um 1400 verkauft (und im Nachhinein wurde mir gesagt, dass das eigentlich eh viel Geld für das Radl war). Ich schätze also, dass du um ca. 1000 Euro schon was bekommen müsstest.

Ich würde dir mal den Bikemarkt auf mtb-news.de empfehlen.
https://bikemarkt.mtb-news.de/category/4...ce_neg=all
(wobei da schon auch viel Müll dabei ist)
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#3
Danke für die sehr rasche Antwort und die ausführliche Erklärung der Bike-Typen.

Darf ich fragen, was genau gegen das von mir genannte Modell spricht?

Mich interessieren da immer die (technischen) Hintergründe.

Liegt’s am Typ „Freeride? Wenn ja inwiefern?
Oder sind die Komponenten unbrauchbar?

Danke vielmals
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#4
Ich hab die Geometrie-Daten vom Ghost jetzt nicht, aber in 8 Jahren tut sich da normal sehr viel. Wobei die Frage ist, ob das nicht eh schon älter ist - oder eventuell der Rahmen vom Modell her schon älter ist.

> 17 kg ist für so ein Bike einfach schon sehr viel.
Für Flow-Trails ist das Bike einfach too much. Also warum so ein schweres Bike nehmen, das mehr schlecht als recht zum Treten geht, wenn du dann eh nur Flow-Trails fahren möchtest.

Für die Wienerwald-Trails wäre ja sicher auch was besser, was leicht zum Treten geht. Und da wäre ein Enduro oder All-Mountain (falls es kaum in Parks geht) eher die besser Auswahl. Giant Reign oder Trance haben normal ein ganz gutes Preis/Leistungsverhältnis. Trek Slash oder Remedy sind je nach Modell oft schon sehr teuer, teils aber auch günstigere Einstiegsmodelle. Bei Radon (Versender-Bike, sehr gutes P/L-Verhähltnis) weiß ich nicht, was die damals für Bikes hatten. Aktuell ist z.B. das Swoop. Bei Canyon wär's z.B. das Strive. Bei YT früher das Wicked, die Capras sind noch zu neu. . Vielleicht meldet sich noch jemand mit anderen Vorschlägen von guten gebrauchten Bikes.

Die Ausstattung ist auch unterstes Level - d.h. nicht dass alles schlecht ist. Oft ist es auch einfach nur das Gewicht (günstigere Teile sind schwerer). Aber ich denke, dass du etwas neuere Einsteiger-Enduros auch um die 1000 Euro bekommen müsstest. Klar 750 ist schon wenig Geld für ein echtes Mountainbike. Aber ob du damit 2-3 Jahre eine Freude hast bezweifle ich.
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#5
Vielen Dank für die umfangreiche Antwort,
Wenn ich das richtig sehe lohnt es sich also nichtmal das Ding anzusehen, oder?

BTW:
Wenn jemand etwas brauchbares im Budget <1000€ hat freue ich mich über Angebote.
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#6
Meiner Meinung nach nicht. Diese Freerider waren früher für den Bikepark-Einstieg ganz gut. Aber heute mit den ganzen Flow-Trails und wenn du sowieso vor hast, auch selber zu treten (Wienerwald Trails), dann ist ein Enduro einfach die viel bessere Wahl. Beim Enduro sollten sich unter 15 kg ausgehen. Die Enduros werden aber auch immer massiver, sodass es mittlerweile gar nicht so einfach ist, eins unter 14 kg zu bekommen. Bei einem gebrauchten Einsteiger-Enduro wirst also irgendwo zwischen 14 und 15 kg liegen.
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#7
Ich verstehe. Danke, Danke

Darf ich noch zwei Modelle zur Einschätzung „vorlegen“?

Rocky Mountain Slayer?
[ATTACH=CONFIG]67352[/ATTACH]
[FONT=&amp]Gabel: FOX 36 Float R, 160 mm Rebound[/FONT], volle Komponentenliste habe ich leider noch keine.




Intense Socom 2009er

[ATTACH=CONFIG]67353[/ATTACH]
Marzocci 888 Gabel, sonstige Komp. ebenfalls noch nicht bekannt.



Ich tappe echt im dunkeln ... tut mir leid
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#8
Und zur Rahmengröße...
ich bin 1,76 - 90kg ... beim Graveler fahre ich 54 ...

Was brauch‘ ich beim Fully?
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#9
Ich bin da leider auch nicht am Laufenden bei diesen älteren Räder. Rocky Mountain und Intense sind halt sehr, sehr teure Räder. D.h. die muss man schon mögen. Und da kann schon sein, dass die Leute dann auch für ältere Räder noch einiges haben möchten. Doppelbrücke wie beim Intense heißt halt quasi Bikepark only. Damit willst nicht in die Wienerwald-Trails.

Aktuellere Slayer wären vom Typ genau das richtige für dich (wobei sie eher auf dem oberen Ende der Enduro-Bikes sind - also schon richtig aggressiv). Aber halt leider auch unbezahlbar.


Vielleicht fährst auch mal in einen Park bzw. Bike-Region und leihst dir ein Bike aus, um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, was für dich sinnvoll sein könnte.


Wegen Größe:
Mit 1,76 vermutlich meistens M, teils aber auch L.
Du musst dir die Geometrie-Daten von vergleichbaren Bikes der Hersteller anschauen. Da steht dann meist, für welche Körpergröße die Bike-Größen sind. Also sowas wie: M: 168 - 176 cm. Bei manchen Herstellern geht M bis 180, andere empfehlen ab 176 schon das L. Die letzten Jahr sind die Bikes eher bisschen länger geworden (Such mal nach: Reach geometrie bike). D.h. ältere Bikes sind eher etwas kürzer.
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#10
Das Intense hätte mir sehr zugesagt, die Gabel soll etwas besseres (zu der Zeit gewesen) sein, oder?

Mit höherem Gewicht könnt ich leben denk ich, lange Fahrten sind nicht geplant, dafür hab ich mein Gravel.

Was meinest du mit „... sehr, sehr teure Bikes, die muss man mögen“?

Komponenten hätt‘ ich jetzt zum Teil erfahren:

Lenker:Controller tech
Bremsen: Formula R
Laufräder:Mavik deetraks
Synchros Sattelstütze
Xt Schaltung 9fach

Für 600€ würde es mir gehören ...

Vielen vielen Dank dafür, dass du dir die Zeit nimmst einem Neuling wie mir „die Welt zu erklären“ Smile
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#11
Wenn du ein Downhill-artiges Bike willst, und kein Geld ausgeben willst, ist das vielleicht ganz OK.

Aber das ist halt ein Park-only Bike. Nix mit Wienerwald treten. Für Leogang sicher sehr OK. Aber für die vielen neuen Einsteiger-Parks eigentlich too much. In Sölden braucht man z.B. kein Downhill-Bike. In Saalbach nur auf der X-Line. etc. etc. Was für ein etwas massiveres Bike spricht ist allerdings, dass du mit 90 kg bei 176 ja auch etwas mehr auf die Waage bringst. Allerdings bringt ein durchtrainierter mit 190 das auch locker auf die Waage und das müssen dann die etwas leichteren Enduro-Bikes (in größeren Rahmengrößen) auch aushalten.

Zitat:Was meinest du mit „... sehr, sehr teure Bikes, die muss man mögen“?
Oft werden solche High-End-Marken-Bikes auch gebraucht noch sehr teuer verkauft - zumindest wird es versucht. Aber ab einem gewissen Alter muss man dann schon ziemlich ein Fan sein, um z.B. ein veraltetes Rocky Mountain um denselben Preis zu kaufen, wie vielleicht ein deutlich jüngeres und eigentlich besser zu fahrendes Radon.

Aber wie in deinem Fall sind die 600 auf den ersten Blick eher nicht überteuert. Wobei man halt für alte Räder schwer Käufer findet. Das geht dann auf Willhaben oft besser zum Verkaufen, weil sich die potentiellen Käufer oft nicht so auskennen. Aber wenn es nicht weggeht, muss man mit dem Preis runter.
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#12
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#13
Vielen Dank für die umfangreiche Antwort,
Wenn ich das richtig sehe lohnt es sich also nichtmal das Ding anzusehen, oder? periodic table
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