2006-02-20, 11:22
Zitat: Ich kann nicht verstehen, wie man sich als Sportler über einen Sieg freuen kann, den man mit Doping erreicht hat.
In meinen Augen ist es ein Verbrechen.
glaub´ daß viele (sowohl hier herinnen, als auch die "Öffentlichkeit") a ziemlich unreflektierte Meinung zum Thema "Doping" haben.
Was ist Doping NICHT?
Man nimmt ned ein paar Pulverln oder spritzt a poar Spritzen in d´Haxn und sofort geht alles "schneller, höher und weiter"... man rennt auch ned 3 Stunden irgendwo komplett frisch ummadum und fühlt sich dann beim Zielsprint als ob man grade erst losgelaufen wäre...
Was ist dann Doping?
Glaubts wirklich daß Berufsathleten ihr körperliche Verfassung nur durch joggen im Wald, a poar Gewichte stemmen, und nebenbei viel Vollkornbrot und Obst essen erreichen? Wer hart trainiert muss schnell (und gezielt) regenerieren - und hier setzten auch die meisten "Doping"-Mittel (besonders im negativ behafteten Ausdauersport) an. "Doping" muss auch ned unbedingt eine Tablette oder eine Spritze sein.
Beispiel "Blut-Affäre" in Salt Lake City: Da wurde ja nicht das Blut der Sportler manipuliert um sie in irgendwelche Ausdauer-Titanen mit Superkräften zu verwandeln (weil wenn das gehen würde, dann hätten die USA schon eine ganze Streitmacht solcher Mutanten
![[Bild: wink.gif]](https://www.downhill-board.com/images/graemlins/wink.gif)
Laut Reglement (dem sich die Sportler unterwerfen sobald sie in einem Verband organisiert sind und mit ihrem Sport Geld verdienen) ist so eine "Behandlung" verboten. Irgend eine Klausel mit "Entnahme und Rückführung des eigenen Blutes". Aber das heisst ja nicht daß diese Behandlung "schädlich" oder "gefährlich" ist.
Es ist natürlich schade, peinlich und unprofessionell, daß von den Ärzten (die sich eigentlich nicht nur auf ihrem Gebiet sondern auch im Reglement perfekt auskennen sollten) solche Regelverletzungen begangen werden.
Oftmals ist einfach dieses Reglement zu hinterfragen (zu Erinnerung: Beispiel Hans Knauss!) - da geht´s zum Beispiel um Grenzwerte... "Medikamente" die für Zivilpersonen ok und gut sind, dürfen von Sportlern nicht eingenommen werden. "Verfahren" (Blut-Geschichte) dürfen nicht angewendet werden...
es geht einfach um eine "entkriminalisierung" des Doping - weil es wird einfach hingestellt wie ein "Verbrechen", obwohl es sich lediglich (in den meisten Fällen) nur um eine Regelverletzung irgendwelcher Statuten eines Verbandes geht.
Also bitte ich darum, ein "an den Pranger stellen" zu unterlassen - und das ganze ein bissi mehr zu hinterfragen und eine profiliertere Meinung zu bilden.
p.s.: die Arbeit der WADA (bzw.: Statuten in dieser Richtung an sich) sind natürlich nicht schlecht - weil zum Schutz der Sportler. Aber man sollte einfach manche Regelungen, Verbote und Grenzwerte etwas anpassen - und vor allem das ganze in der Öffentlichkeit anders zu kommunizieren!!